Lange mussten wir warten, denn die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren bekanntermaßen großen Events einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch passend zum Sprichwort „Alles neu macht der Mai“ feierte am 01. Mai das engelhorn Gourmetfestival seine Wiederkehr. Das beliebte Festival für Fans der Spitzengastronomie war schnell ausverkauft und wurde von 1100 begeisterten Gästen besucht. Es war wie auch die letzten Male ein Fest für die Sinne, bei dem die besten Köch:innen, Winzer:innen und Partner der gehobenen Gastronomie aus ganz Deutschland ihre Fähigkeiten und Produkte präsentierten.
In den Corona-Jahren hat sich einiges getan in der Spitzengastronomie. So hat Tristan Brandt, der bisher das Gourmetfestival in seiner Funktion als Opus V Küchenchef veranstaltete, das Opus V schon vor drei Jahren verlassen und das Amt im Jahr 2020 an Dominik Paul weitergegeben, der sich hier bereits als Demi Chef de Partie auf seinen Job als Küchenchef vorbereiten konnte. Dominik Paul hat also in diesem Jahr endlich wieder zum Gourmetfestival einladen können und vor allem aufstrebende Gastronom:innen nach Mannheim geholt.
Denn das Konzept wurde nach der vierjährigen Pause ebenfalls leicht verändert: Der Zeitpunkt wurde vom Herbst auf das Frühjahr verlegt, um einen Outdoor-Bereich auf den kleinen Planken zum Sonnetanken zu ermöglichen und gleichzeitig einen Anknüpfungspunkt an die BUGA zu schaffen. Der Outdoor-Bereich war tatsächlich direkt eines unserer Highlights, denn hier konnten wir nicht nur das tolle Frühlingswetter genießen, sondern auch in bequemen Loungechairs mit spritzigen Drinks kurz Pause machen.
Außerdem wurde in diesem Jahr das engelhorn Sporthaus miteinbezogen: Anstatt alle Etagen des engelhorn Modehauses wie bisher zu nutzen, haben die Köche und Winzer in den Erdgeschossen von Mode- und Sporthaus sowie auf den kleinen Planken im Outdoor-Bereich vorgestellt, was wir persönlich sehr angenehm fanden. Eine weitere Neuheit: Gastgeber Dominik Paul hat sich dazu entschieden, vor allem auch vielen aufstrebenden Jungköch:innen eine Plattform zu geben, sodass es selbst für Insider der Spitzengastronomie einige spannende Neuentdeckungen zu machen gab.
Was mir persönlich ebenfalls sehr gut am neuen Konzept gefallen hat: Es wurde vermehrt darauf geachtet, regionale und saisonale Produkte zu verarbeiten und bei den meisten Stationen wurde auch eine vegetarische Variante angeboten. Außerdem haben die Gastronom:innen Gerichte kreiert, die sie tatsächlich auch so in ihren Restaurants anbieten, um im wahrsten Sinne des Wortes einen Vorgeschmack auf das zu bieten, was die Besucher:innen in den jeweiligen Restaurants erwartet.
Wie immer kommen wir zu unseren persönlichen Geschmackshighlights:
- Thorsten Bender vom Restaurant Sein in Karlsruhe präsentierte ein Gericht aus Spargel, Miso und Koriander, das eine tolle Hommage an die Spargelregion seiner Heimat in Baden war. Wir waren absolut begeistert von diesem Geschmackserlebnis – kein Wunder, denn Bender hat sich gerade seinen zweiten Stern erkocht.
- Yann Bosshammer vom Restaurant Le Corange der engelhorn Gastronomie hatte einen Thunfisch-Taco im Gepäck, der uns ebenfalls sehr überzeugte. Ein auf den ersten Blick simples Gericht, das sich zu einem aufregenden Zusammenspiel von Geschmäcken entwickelte!
- Tony Hohlfeld vom Restaurant Jante in Hannover hatte den längsten Anreiseweg und stellte uns als einziger Gastronom einen Dessert vor. Angelegt an die Erinnerungen aus seiner Kindheit, als seine Oma immer die Kopfsalatsoße mit Zucker abgeschmeckt hat, entschied er sich für eine raffinierte Kombi aus Sommerblüte, Kopfsalat und Topinambur.
- Igor Yakushchenko vom Restaurant Tawa Yama in Karlsruhe servierte ein Gericht aus Short Rib (vegatarisch: Shiitake Pilz), Steinpilz, Sellerie und Zwiebel, das uns mit seiner Aromenvielfalt beeindruckte.
Den sonnigen Abend konnten wir letztlich bei guter Musik von DJ Leonard Vergnaud und leckeren Drinks ausklingen lassen. Wir waren wieder mal begeistert vom engelhorn Gourmetfestival und hoffen, dass es jetzt wieder im jährlichen Rhythmus weitergehen kann!
Fotos: engelhorn / Alex Grüber