Etwas versteckt in der Neckarstadt, in der Nähe der alten Feuerwache, befindet sich der kleine Laden YagiYa. Alex und ich wollen die japanisch-französische Patisserie, die es jetzt seit knapp einem Jahr gibt, ausprobieren. Ich bin schon ganz gespannt, da ich mir darunter kaum etwas vorstellen kann.
Das Logo mit der Ziege erinnert mich auf den ersten Blick an eine Käserei. Auf den zweiten Blick fällt mir aber sofort das liebevoll gestaltete Schild ins Auge, das auf eine leckere Kuchenauswahl hinweist. Ich will auf jeden Fall den Strawberry Cake probieren!
Kaum betreten Alex und ich die Patisserie, werden wir freudestrahlend von Inhaber und Konditormeister Shohei Yagi begrüßt. Der Laden wirkt clean und aufgeräumt, die kleinen Details verleihen ihm eine verspielte Atmosphäre. Sofort fällt mir der Turm aus bunten Macarons mit einer Ziege auf der Spitze und ein Ziegenkuscheltier ins Auge. „Das war gar nicht so einfach in Deutschland so eins zu finden. Hier gibt es keine Ziegenkuscheltiere“, lacht er. Aber warum ist eigentlich überall diese Ziege? Shohei klärt mich auf: „Mein Nachname ´Yagi´ bedeutet auf Japanisch Ziege. Und YagiYa heißt einfach ´Yagis Laden´. In Japan benennen wir die Geschäfte oft nach dem Namen der Inhaber.“
Beim ersten Blick in die einladende Kuchentheke bemerke ich kaum einen Unterschied zu den deutschen Cafés: mich lachen saftige Schokoberge, eine mit Früchten garnierte Zitronentarte, Matcha Käsetorte und Mango Joghurt-Törtchen an. Selbst gestaltete Schildchen weisen auf die Zutaten der Backwaren hin. Hier steckt viel Liebe zum Detail drin.
Shohei schmunzelt als er mir seinen selbstgemachten Windbeutel zum Probieren gibt. Das ist doch eigentlich nichts Japanisches, wundere ich mich. Doch schon beim ersten Biss fällt mir die Besonderheit auf: die Masse im Inneren des Windbeutels ist grasgrün und schmeckt lecker nach Grüntee und Vanille. Und auch der Strawberry Cake verzichtet auf einen harten Mürbeteigboden. Er schmeckt weich und cremig. Typisch Japanisch eben. Das saftige Mousse au Chocolat Törtchen mit der cremig-fruchtigen Füllung schmeckt mir besonders gut.
Beim Blick durch den Laden fällt mir die Theke mit dem Gebäck auf. Shohei ist spezialisiert auf das Herstellen von leckeren Keksen, die er unter anderem auch mit Grüntee zubereitet. Die Kekse haben eine angenehm weiche Konsistenz und schmecken einfach klasse!
„Ich komme aus Kōbe, einer Stadt mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern in Japan. Hier ist die französische Patisserie sehr beliebt“, erklärt Shohei, während Alex und ich uns über die süßen Teilchen hermachen. „Meine Ausbildung habe ich bei einem Konditormeister gemacht, der in Frankreich gelernt hat. Daher hatte ich schon früh den Bezug zu der europäischen Backkunst. Doch mein Ziel war es schon immer, meinen Meister in Deutschland zu machen und richtigen Baumkuchen zu machen. Baumkuchen ist die Königsdisziplin im Konditorhandwerk, da seine Herstellung äußerst schwierig ist“, grinst er.
Bisher besuchen vorwiegend Japaner die kleine, aber feine Patisserie in der Neckarstadt. Sie kommen mit eigenen Tortenbehältern, um diese randvoll mit Yagis Leckereien befüllen zu lassen. Ich kann die leckeren Teilchen von Shohei mit einem Hauch Japan nur wärmstens empfehlen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem kleinen Sonntagsauflug mit der Familie? Dann kann sich Shohei auch bald seinen Traum von einer eignen Baumkuchenmaschine erfüllen.
Fotos: Alexander Münch (https://amfoto.biz/)
ENGLISH VERSION: YagiYa is the perfect fusion of japanese, french and german pastry. You’ll find some of the most interesting sweets and pastries here like cream puffs with vanilla and green tea or matcha cheese cake. But there are also typical french macarons or typical german Baumkuchen – so make sure to taste one of the specialities here!
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YagiYa
Käfertalerstraße 35
68167 Mannheim
E-Mail: yagiya@mail.de
Öffnungszeiten:
Di.-Sa.: 12-18 Uhr
Haltestelle: Schafweide
Straßenbahn: 4, 4a, 15