Nicht nur die Natur, auch die Musik blüht im Frühling wieder auf! Nach einem langen Winterschlaf ist endlich die Zeit der neuen Platten und Tour-Ankündigungen gekommen. Kein Wunder, denn die Festivalsaison steht vor der Tür und da wollen natürlich alle vorne mit dabei sein. Apropos Festivals: Mannheim entwickelt sich in den letzten Jahren erfreulicherweise immer mehr zum Hotspot für größere musikalische Formate. Zur Time Warp, mit der am Wochenende sozusagen der Startschuss fällt, gesellt sich seit dem vergangenen Jahr auch noch das Hafenfestival Ende April. Die kleine Freiluft-Schwester der großen Technoparty war diesmal wieder in Rekordzeit ausverkauft. Aber auch das Jetztmusikfestival und das Maifeld Derby holen in diesem Frühjahr wieder Acts nach Mannheim, die man hier sonst nicht zu Gesicht bekommt. Um eure Vorfreude schon mal anzukurbeln habe ich ein paar Tipps für die Festivals und darüber hinaus zusammengestellt.
1. Yung Hurn beim Jetztmusikfestival 2018
Hoffentlich habt ihr schon Karten für den 21.4. in der Alten Feuerwache, denn das Konzert des umstrittenen Wiener Rap-Revolutionärs ist seit langem restlos ausverkauft. Ist das überhaupt noch Musik, ist das der Untergang des Abendlandes oder große Kunst? Jedenfalls ist Yung Hurn momentan eine der kontroversesten Gestalten der Medienwelt und wer mitreden will, muss an diesem Abend einfach da gewesen sein. Für alle anderen gibt es aber durchaus noch weitere Gelegenheiten, sich über musikalische Entwicklungen der Gegenwart zu informieren. Denn das Jetztmusikfestival beweist wie schon in den letzten Jahren auch sonst ein gutes Händchen: Mit der japanischen Avantgarde-Queen Midori Takada, dem gigantischen Line-Up bei der Closing Party und vielen weiteren großartigen Veranstaltungen erwartet euch ein extrem vielfältiges und international konkurrenzfähiges Festival. Das volle Programm findet ihr hier: www.jetztmusikfestival.de
2. L.A. Salami in der Alten Feuerwache
L.A. Salami kommt gar nicht aus Los Angeles, sondern aus London. Und auch mit luftgetrockneter Wurst hat er rein gar nichts am Hut. Tatsächlich ist der seltsamste Name der Indiewelt nicht mal ausgedacht, sondern steht für Lookman Adekunle Salami, den bürgerlichen Namen dieses wirklich außergewöhnlichen Musikers. Schon sein 2016 erschienenes Debüt-Album Dancing with bad grammar sorgte nicht nur in der hysterischen Musikpresse seiner britischen Heimat für ernsthafte Vergleiche mit Bob Dylan. Auch die vorab veröffentlichte Single Jean is gone von seinem neuen Album (Erscheinungstermin: 13.4.2018) deutet wieder an, dass da ein ganz Großer heranwächst. Von den Live-Qualitäten L.A. Salamis und seiner Band könnt ihr euch dann am 26.4. in der Alten Feuerwache überzeugen! Infos und Tickets: www.altefeuerwache.com
3. Unknown Mortal Orchestra in Heidelberg
Neuseeland war bislang nicht unbedingt als großer Exporteur von Musik bekannt. Im Windschatten des australischen Indie-Wunders haben sich zuletzt aber einige Acts die lange Überfahrt auf die Nordhalbkugel verdient. Eine davon ist das Unknown Mortal Orchestra um Sänger Ruban Nielson, der als psychedelischer Querkopf mit Hang zu großen Melodien ein wachsendes internationales Publikum begeistert. Mit American Guilt haben Ruban und seine Jungs vor kurzem einen Song des neuen Albums (Erscheinungstermin 6.4.2018) ins Netz gestellt, der jetzt schon für die Vorentscheidung im Kampf um das Gitarrenriff des Jahres gesorgt hat. Am 20.5. könnt ihr euch in Heidelberg hautnah davon durchschütteln lassen: www.karlstorbahnhof.de
4. Fenne Lily beim Maifeld Derby 2018
Es ist nicht leicht, aus den ganzen Highlights, Geheimtipps und Neuentdeckungen beim Maifeld Derby eine einzige Empfehlung herauszupicken. Ich habe mich dann schließlich schweren Herzens für Fenne Lily entschieden, die irgendwie alles auf ein mal ist: Ein echtes Highlight, denn sie schreibt wahnsinnig gute Texte und verwandelt diese auf absolut unverwechselbare Weise in Musik. Ein Geheimtipp, denn die gerade mal zwanzigjährige Engländerin ist außerhalb von Fachkreisen noch so gut wie unbekannt. Eine Neuentdeckung, denn sie hat mit ziemlicher Sicherheit noch nie zuvor in Deutschland gespielt und ihr erstaunliches erstes Album (Erscheinungstermin 6.4.) ist noch gar nicht veröffentlicht. Infos und Tickets gibt’s hier: www.maifeld-derby.de
5. Bonny Doon und vieles mehr bei The Soft Rock Café
Vermutlich werdet ihr Bonny Doon niemals live in Mannheim erleben, denn außerhalb von ihrer Heimat Michigan sind die Jungs bislang noch gar nicht in Erscheinung getreten. Das ist schade, denn auf ihrem gerade erschienenen zweiten Album Long wave fangen sie wie kaum eine andere Band die entspannte Stimmung eines sonnigen Frühlingstags ein. Für solche Fälle gibt es The Soft Rock Café, einen fiktiven Ort im Internet, an dem ich seit einem Jahr besondere Musik für besondere Momente sammele. Fast jeden Freitag höre ich mir einen ganzen Stapel neue Platten an und entscheide mich für eine, die ich dann ausführlich vorstelle. Mehr davon gibt es hier: www.thesoftrockcafe.com