Also das hatten wir nun wirklich noch nie: eine wundervolle Roadtrip Geschichte von einem Hund und seinem Herrchen oder besser gesagt: Frauchen. Diese Woche erzählt euch Kramer, der süße Mischling von Fotografin Sarah vom Ponderosa Coworking (wo auch Sebastian sitzt) von seiner aufregenden Reise. Die beiden haben sich nämlich auf eine spannende Reise nach Spanien gemacht. Doch lest selbst:
„Kramer ist ein komischer Vogel. Er ist ein klassischer Angsthund und auch abgesehen davon eher speziell. Als Junghund habe ich ihn auf einer Pflegestelle in Mannheim kennengelernt, er war mager, schlacksig und irgendwie unförmig, dem Namensgeber Cosmo Kramer von Seinfeld also ziemlich ähnlich.
Mittlerweile ist er drei Jahren bei mir, hat noch nie das Meer gesehen und den spanischen Teil meiner Familie nie kennengelernt, also war es an der Zeit beides zu ändern.
Ein sinnvoller Zweck für unseren vier wöchigen Roadtrip war schnell gefunden: Das Team vom Gemeinschaftsbüro Ponderosa sammelte im Zuge des Nichtwandels 2016 Spendengelder, die dem Tierheim in Andújar (Andalusien) zukommen sollten. Diese Spenden galt es persönlich zu übergeben.
So packte ich im November 2016 den VW Caddy und los ging es.
Woche 1 und 2 – Lattes – Oropesa de Mar – Andújar
Da Kramer schwierig ist, war es im Vorfeld ganz schön spannend für mich, wie er die ständigen Ortswechsel und das Fehlen eines sicheren Raumes verkraften würde. Tatsächlich fiel es ihm schwer auf Campingplätzen einfach so draußen zu sein. Er benötigte einen geschlossenen Raum, um sich wohl zu fühlen und hat sich schnell für den Fußraum des Beifahrersitzes entschieden. Auch ok für mich.
In Oropesa de Mar (Provinz Valencia) hat er also zum ersten Mal das Meer gesehen und Strand mit 5 von 5 möglichen Sternen bewertet – guter Hund!
Nach vier Tagen auf Tour kamen wir spätabends in Andújar (Provinz Jaén) an. Wir wohnten dort in der leerstehenden Wohnung meiner verstorbenen Großeltern. Mein Gedanke war es, Kramer ins Tierheim mitzunehmen, damit er sich auf dem geschlossenen Gelände frei bewegen kann und mit den anderen Hunden spielt.
Guter Plan, der lief allerdings eher mittelmäßig, da er meist bewegungslos in einer Ecke kauerte. Vermutlich dachte er, ich lass ihn dort. Trotzdem schlug er sich für seine Verhältnisse im lauten, aufgeregten Andújar ganz gut.
Woche 3 – Roquetas de Mar – Castillo de Baños – Alhaurín de la torre
Dann regnete es und schlechtes Wetter kam für uns nicht in Frage, also fuhren wir im strömenden Regen in die Provinz Almería. Die Vorhersagen waren ein bisschen besser als für den Rest Andalusiens. Aus Gründen hat es uns in die Tourihochburg Roquetas de Mar verschlagen.
Hunderte Churros zum Frühstück und noch mehr Strandspaziergänge später, wurde der Campingkocher wieder verstaut und entlang der Küsten ging es so langsam in Richtung Málaga – der letzten Destination der Reise.
Kleine Dörfer, steile Felsküsten und hin und wieder Abgänge zu Sandstränden: traumhaft. Wir landeten irgendwie in Castillo de Baños (Provinz Granada): zwölf Einwohner und zwei Miniabschnitte Strand. Mit mehr kommt Kramer sowieso nicht klar.
Woche 4 – Nueva Andalucía – Refugio de Juánar
Nueva Andalucía (Provinz Málaga), relax profundo, family time, AirBnB bei Isaac, Kramer völlig erleichtert, dass er wieder ein Dach über dem Kopf hat, Spaziergänge mit Marley (8 Monate, Hund), Anstarren von Luna (3 Jahre, Katze), Strand, Shoppen, Hundewiesen, Abhängen, im Meer baden am 06.12. und immer wieder Churros.
Eine kleine Abwechslung in das Strandleben brachte, der zweitägige Aufenthalt in der Sierra Blanca. Ojén ist eine 30-minütige Fahrt von Marbella entfernt und liegt beeindruckend schön in den Bergen. Rund um das Hotel „refugio Juánar“ befindet sich ein Naturschutzgebiet mit vielen Wanderwegen und obwohl es dort oben recht neblig war, haben wir die Stille im Zauberwald abseits der Urlaubsmetropole sehr genossen.
Kurz vor Weihnachten haben wir uns – schweren Herzens- wieder auf den Heimweg gemacht. Kramer war ganz schön mutig und keiner hat geglaubt, dass auch er ein bisschen Spaß auf der Reise haben würde. Hatte er aber… nicht viel, aber ein bisschen.
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