Das Mémoires d’Indochine schließt seit knapp drei Jahren eine große Lücke in der Mannheimer Gastronomielandschaft. Denn ein authentisch-asiatisches Restaurant, das den kulinarischen Schwerpunkt auf Indochina legt, gab es zuvor noch nicht. Indochina stand für die heutigen Länder Kambodscha, Laos und Vietnam, die früher französische Kolonien waren.
Unweit des Paradeplatzes sticht uns das Mémoires d’Indochine direkt ins Auge. Klar und modern ist die Einrichtung und vor allem die weißen, wolkenförmigen Hängelampen stechen schon von Weitem ins Auge. Wir sitzen auf bequemen Holzbänken an schlichten, Holztischen.
Doch auch auf die indochinesische Tradition wird im Innenraum nicht verzichtet. Buddhafiguren sitzen an manchen Ecken und strahlen ihre typische Ruhe aus. An den Wänden hängen Familienbilder von der Familie des Inhabers Villiam, in den Speisekarten sind originale Postkarten aus der Kolonialzeit angeheftet.
Besonders beeindruckend ist der Blick in die offene Küche, die als Kubus in den Raum hineinragt. Wer also will, kann dem Koch auf die Finger schauen. Das Konzept ist durchdacht und sagt uns: hier muss nichts verborgen werden. Gekocht wird schließlich immer frisch und ohne Zusatzstoffe. Die meisten Speisen basieren auf Familienrezepten von den Inhabern Villiam und Ting. Er ist Vietnamese und sie Laotin.
Spätestens beim Essen wird jedem klar, was es mit dem französischen Name auf sich hat. Hier mischen sich die indochinesischen Einflüsse mit der französischen Cuisine und dem Savoir-vivre. Was dabei herauskommt ist äußerst interessant und vor allem sehr lecker.
Wir haben die Auswahl zwischen Suppen, Salaten, Currys und natürlich einem großen Angebot an Reis- und Nudelgerichten. Sowohl Vegetarier als auch Fleischliebhaber kommen hier bestens auf Ihre Kosten. Der Vorspeisenteller für zwei Personen ist sehr üppig und eignet sich wunderbar als Einstieg für alle, die erst mal einen Eindruck von der indochinesischen Küche bekommen wollen.
Als Hauptspeise hat sich Tim für das Boeuf Luc Lac entschieden: Roastbeef in Reiswein geschwenkt mit angebratenem Langkornreis mit Kirschtomaten, frischen Ananasstücken, Zwiebeln und Limettenscheiben. Ich habe das vegetarische Bún chay ausgewählt: Gegrillte Tofu-Gemüse-Spieße mit hausgemachter Zitronengrasmarinade mit Reisnudeln, gerösteten Erdnüssen, Koriander, Sojasprossen und hausgemachter Soya-Ingwer-Soße. Beides war nicht nur wahnsinnig lecker und erfrischend sondern auch sehr sättigend.
Als Nachtisch haben wir eine indochinesische Spezialität probiert: lila Reis mit Mango und Sesam. Wie wir erfahren haben, gibt es tatsächlich Reis, der von Natur aus lila bis schwarz ist. Eine besondere Empfehlung geben wir für die hausgemachten Limonaden raus, bei denen wirklich jede einzelne sehr lecker und erfrischend ist. Unser Favorit ist Ingwer-Limette-Minze. Aber auch die anderen Getränke wie Reiswein oder den Rot- und Weißwein von einem Pfälzer Weingut solltet Ihr ausprobieren.
Nun möchten wir aber die beiden sehr netten Inhaber Ting und Villiam zu Wort kommen lassen, die uns viele interessante Dinge über ihre Heimatländer erzählt haben und uns verraten haben, welche deutschen Gerichte sie superlecker finden. Wer übrigens alle zwei Wochen unter anderem einen weiteren Tipp erhalten möchte, sollte unbedingt unseren Newsletter abonnieren.
Was macht indochinesisches Essen aus bzw. was ist typisch für die indochinesische Küche?
Villiam: Was die Küche der indochinesischen Länder besonders macht, ist die Vielfalt, die aus der Kombination dieser Länderküchen und den französischen Einflüssen entstanden ist. Viele denken, indochinesisch wäre dasselbe wie indonesisch, es ist aber etwas komplett Anderes. In der Küche der indochinesischen Länder werden viele frische Kräuter und Gewürze wie Koriander, Curry und Zitronengras verwendet. Die Küche ist vielfältig und sehr gesund.
Ting: Ich bin gebürtige Laotin und Villiam ist gebürtiger Vietnamese. Unsere Eltern haben in Frankreich studiert und kennen daher den französischen Lifestyle und das Essen dort. Die Speisen, die wir hier anbieten, basieren auf Rezepten von unseren Familien. Wir haben sie teilweise etwas verfeinert und bei vielen Rezepten die Schärfe reduziert, da vor allem die laotische Küche sehr scharf ist! Außerdem verzichten wir auf Zusatzstoffe und kochen frisch.
Welche Gerichte sind am beliebtesten in Eurem Restaurant?
Ting: Sehr beliebt ist das gegrillte Rindfleisch mit Klebreis, ein laotisches Gericht. Die Suppen kommen auch sehr gut an, zum Beispiel die vietnamesische Nudelsuppe Phở Bò. In Asien ist diese Suppe ein Allroundgericht, das es sowohl zum Frühstück, als auch mittags und abends gibt.
Wieso habt Ihr das Mémoires d’Indochine gerade in Mannheim eröffnet?
Villiam: Ursprünglich komme ich aus dem Saarland, aber aufgrund meines Studiums und wegen Ting bin ich schließlich zum Mannemer geworden. Mannheim ist eine besondere und einzigartige Stadt, mit der wir uns gut identifizieren können und wo wir uns wohl fühlen. Unser Konzept passt hier gut rein. Und unser Restaurant wurde von Anfang an sehr gut angenommen.
Welche asiatische Weisheit passt zum Mémoires d’Indochine?
Villiam: Ich mag den Spruch des Dalai Lama: „Widme Dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen.“ Wir sind nämlich beide nicht aus der Gastronomiebranche und haben beide etwas Anderes gelernt. Aber wir haben uns schließlich dem gewidmet, was uns Spaß macht und was wir mögen.
Ting: Das hier ist unsere Leidenschaft. Wir kochen und essen gerne und etwas Derartiges gab es in Mannheim noch nicht.
Welches typisch deutsche Gericht esst Ihr gerne?
Ting: Schweinehaxe und Sauerkraut. Ich mag das Deftige und Säuerliche!
Villiam: Saumagen!
Und welches asiatische, nicht-indochinesische Gericht esst Ihr gerne?
Villiam: Wir essen gerne koreanisch zum Beispiel die Suppe Sundubu chige und auch Sushi.
ENGLISH VERSION: When the french kitchen meets the asian kitchen it’s sure that the result is great. You’ll find a great selection of indochinese dishes, which are not only very tasty but also very healthy. The whole restaurant is very stylish with the interior reminding of the indochinese culture. Be sure to check out the homemade lemonades, they’re our favourites!
Besucht die Homepage:
http://www.memoires-indochine.de
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Mémoires d’Indochine
C2, 10a
68159 Mannheim
Telefon: 0621-43728802
Email: info@memoires-indochine.de
Straßenbahnen: 1,2,3,4,5,6,7
Haltestelle: Paradeplatz
Öffnungszeiten:
Mo.-Sa. 11.30-22.00
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