Vor ein paar Wochen waren wir bei der Eröffnung des brandneuen Werftstudios im Jungbusch. Das Studio ist ab sofort die kreative Heimat von Fotografin Laura Brechtel und Fotodesigner Claus Morgenstern. Während Claus vor allem Architektur, Landschaften und Menschen fotografiert, ist Laura für Stillleben, Food- und Produktfotografie zuständig.
Wir haben die beiden getroffen und Ihnen bei Sonnenschein und Apfelwein Löcher in den Bauch gefragt. Was sie uns über das Werftstudio, ihre Fotografie und ihre Liebe zu Mannheim verraten haben, lest Ihr im Interview.
Was habt Ihr in Zukunft mit dem Werftstudio vor?
Laura: Wir wollen einen Raum für Kreative schaffen. Unsere Türen stehen für alle Kreative wie andere Fotografen oder Künstler offen. Wir können uns auch vorstellen, unsere Räume für Treffen zum Austausch von Kreativen, wie zum Beispiel zur gemeinsamen Mappenbesprechung, zu nutzen. Des Weiteren vermieten wir die Räume gerne auch z.B. für ein Fotoshooting.
Was ist Euer Lieblingsstück im Werftstudio?
Claus: Ich hab mir ein neues Stativ gekauft, mit dem man ganz viel Blödsinn machen kann! (lacht) Und natürlich Sven-Thorsten, unsere kleine Puppe aus Stuttgart, die allerdings nur zu Besuch ist!
Laura: Ich mag unseren selbstgemachten Tisch sehr gerne, an dem alle zusammen sitzen können.
Wer oder was hat Euch zur Fotografie gebracht?
Claus: Ich wollte ursprünglich Videos machen und Kommunikationsdesign studieren, habe dann aber die Einschreibefristen verpasst. Also hab ich in Pforzheim Fotodesign studiert. Ich wusste allerdings nicht, dass der Studiengang vielmehr Fotografie als Design beinhaltet. Aber dann fand ich die Fotografie super. Meine Inspiration ist mein Onkel Anton Henning. Das ist ein Künstler aus Berlin, der wirklich alles macht von Fotografie bis Skulptur und Malerei.
Laura: Ich habe als Kind eine Kamera von meinem Papa geschenkt bekommen, der auch Fotograf war. Mit dieser Kamera habe ich dann angefangen. Ich war allerdings schon immer kreativ, habe auch gemalt und viel gebastelt. Mit 18 habe ich dann angefangen eine Ausbildung zur Fotografin zu machen.
Wie würdet ihr Eure Arbeit und Ästhetik beschreiben?
Claus: Ich zeige viel und versuche viel Verstecktes zu vermitteln, sodass die Leute sich die Bilder lange ansehen und auch immer wieder Neues entdecken können. Deshalb fotografiere ich auch meistens mit einem Weitwinkelobjektiv und mit kurzer Brennweite. Bei Portraits verliere ich zum Beispiel den Kontakt zum Menschen, wenn ich mich zu weit entferne.
Laura: Bei mir ist es genau das Gegenteil! Ich gehe eher näher an die Objekte dran und fotografiere viel im Makrobereich. Ich möchte gerne eine Nähe schaffen und bin daher auch manchmal sehr abstrakt, sodass man eine Weile nachdenken muss, bis man das Objekt erkennt. Mein Anreiz ist es, die Objekte interessant zu gestalten, egal um was es sich handelt.
Wer sind Eure Vorbilder?
Claus: Ich habe keine direkten großen Vorbilder. Was ich aber gerne mache, ist, mich mit Leuten vom Bund Freischaffender Fotografen und Filmgestalter auszutauschen. Dort schaue ich auch gerne auf dem Blog vorbei. Inspirierend finde ich Michael Schnabel und Christian Schmidt.
Laura: Ich habe auch kein direktes Vorbild, vor allem weil ich mich selbstständig als Fotografin entwickeln möchte, ohne zu viel Einfluss von anderen.
Wen wollt Ihr unbedingt mal noch fotografieren?
Claus: Barack Obama und George W. Bush! Das würde super gut in meine Serie „Elected Icons“ passen, für die ich Politiker in ihren Büros fotografiere. Angela Merkel wäre natürlich auch interessant!
Laura: Ich würde sehr gerne mal nach Island gehen und die Landschaft fotografieren!
Was ist abseits der Fotografie Eure große Leidenschaft?
Laura: Ich koche sehr gerne und ansonsten treffe ich natürlich immer gerne Freunde in meiner Freizeit.
Claus: Ich mache Musik nebenbei. Aktuell spiele ich oft morgens oder abends kurz Gitarre zum Entspannen. Und im Sommer werde ich bestimmt wieder mit meiner Slackline in den Park gehen.
Was liebt Ihr daran in Mannheim zu leben?
Claus: Mannheim ist für mich der beste Knotenpunkt Deutschlands. Da ich viel in Hamburg und Berlin arbeite, ist das für mich sehr praktisch mit den ICE-Direktverbindungen. Wenn ich Berlin vermisse, geh ich in den Jungbusch, wenn ich Hamburg vermisse, setze ich mich an den Hafen bei der Popakademie und wenn ich München vermisse, gehe ich in eines der Cafés am Friedrichsplatz.
Laura: Ich finde die Leute hier sehr offen und habe mich sofort willkommen gefühlt, nachdem ich von Heidelberg hierher gezogen bin. Ursprünglich wollte ich hier nur für die Ausbildung bleiben, bin dann aber geblieben.
Ohne was könnt Ihr nicht leben?
Laura: Ohne Freunde und ohne Ausgleich zum Job!
Claus: Ohne Strom! (lacht)
Was sollten wir Euch im nächsten Interview unbedingt fragen?
Laura: Die gleichen Fragen nochmal und das Ganze in ein paar Jahren. Das fände ich interessant!
Claus: Ich hätte gerne ein paar banalere Fragen, die einem aus dem Konzept bringen. So etwas wie die Betriebskostenabrechnung von letztem Jahr oder die Farbe meiner Unterwäsche wäre cool! (lacht)
Fotos: Sebastian Weindel (http://sebastian-weindel.de/)
Besucht die Homepage:
http://werftstudio.com
Homepage Laura:
http://brechtel-fotografie.de
Homepage Claus:
http://clausmorgenstern.com
Das Werftstudio bei Facebook:
https://www.facebook.com/Werftstudio?fref=photo
Werftstudio
Werftstraße 15-17
68159 Mannheim
Straßenbahn: 2
Haltestelle: Dalbergstraße
Bus: 60
Haltestelle: Hafenstraße
Pingback: 5 Tipps fürs Wochenende: 4. bis 6. September 2015